Viele Auftraggeber verlangen eine Absicherung ihrer Anzahlung, bevor sie diese dem Auftragnehmer beispielsweise zur Materialbeschaffung zahlen. Mit einer Anzahlungsbürgschaft können Sie als Auftragnehmer Ihren Auftraggeber für den Fall absichern, dass Sie zum Beispiel wegen einer Insolvenz Ihre Leistung nicht erbringen können. Der Bürge – in der Regel eine Bank oder ein Versicherungsunternehmen – würde dann Ihrem Auftraggeber die geleistete Anzahlung erstatten. Diese Form der Bürgschaft wird vor allem dort genutzt, wo größere Anzahlungen typisch sind, wie in der Baubranche oder dem Maschinen- und Anlagenbau.

In der Praxis legen Vertragspartner die Details der Anzahlungsbürgschaft immer in einem Vertrag fest. Nachdem der Versicherer den Bürgschaftsvertrag „policiert“ hat, erhalten Sie auf Antrag eine Bürgschaftsurkunde. Diese geben Sie an Ihren Auftraggeber weiter, der daraufhin die Anzahlung freigibt. So können Sie als Auftragnehmer notwendige Materialien beschaffen. Beide Seiten gewinnen: Der Auftraggeber minimiert sein Risiko und Sie reduzieren Ihren Liquiditätsbedarf für Vorprodukte und -leistungen, weil Sie die Anzahlung erhalten haben.