Was ist eine Mängelgewährleistungsbürgschaft VOB?
Bei einer Mängelgewährleistungsbürgschaft, auch Gewährleistungsbürgschaft genannt, übernimmt ein Bürge (meist eine Bank oder Versicherung) die Haftung für Gewährleistungspflichten des Verkäufers oder Herstellers. Als Auftragnehmer sichern Sie so mögliche Ansprüche Ihres Auftraggebers ab, falls Sie Mängel nach der Abnahme eines Bauwerks oder einer Werkleistung nicht beseitigen können – insbesondere bei Insolvenz Ihres Unternehmens.
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Was ist der Unterschied zwischen einer Gewährleistungsbürgschaft und einer Vertragserfüllungsbürgschaft?
Die Vertragserfüllungsbürgschaft dient der Absicherung Ihres Auftraggebers gegen Risiken während der Ausführungsphase eines Bauprojekts. Sie stellt sicher, dass Ansprüche wie Schadensersatz wegen Nichterfüllung oder Ansprüche aus berechtigter Kündigung seitens des Auftraggebers auch bei einer Insolvenz Ihres Unternehmens erfüllt werden. Sie endet in der Regel mit der Abnahme des Projekts oder Bauwerks durch Ihren Kunden.
Die Mängelgewährleistungsbürgschaft hingegen tritt nach der Abnahme des Bauwerks in Kraft. Sie sichert die Ansprüche Ihres Kunden auf Mängelbeseitigung während der Gewährleistungsfrist ab.

Wer benötigt eine Mängelgewährleistungsbürgschaft VOB?
Eine Mängelgewährleistungsbürgschaft wird hauptsächlich im Bau und Handwerk (Bauunternehmen, Bauhandwerker, Bauträger, Generalunternehmer etc.) benötigt. Sie dient dazu, Mängelansprüche Ihres Auftraggebers gegen Sie nach der Abnahme der Werkleistung abzusichern.
Was kostet eine Mängelgewährleistungsbürgschaft VOB?
Die Kosten für eine Mängelgewährleistungsbürgschaft variieren je nach Bürgschaftsanbieter und Bonität Ihres Unternehmens. Je besser Ihre Bonität ist, desto günstiger wird die Bürgschaft. Momentan liegen die Beiträge zwischen 0,35 und 2,5 Prozent der Bürgschaftssumme. Bürgschaften von Kautionsversicherern sind in der Regel günstiger als die von Banken. Außerdem erfolgt die Bearbeitung von Anträgen meist schneller, und es werden weniger oder gar keine Sicherheiten verlangt. Auf Bürgschaft.jetzt können Sie direkt die Konditionen für sich vergleichen.
Wer zahlt die Kosten für eine Mängelgewährleistungsbürgschaft?
Die Kosten für eine Mängelgewährleistungsbürgschaft tragen in der Regel Sie als Auftragnehmer. Da Sie die Bürgschaft zur Absicherung Ihrer Gewährleistungspflichten gegenüber Ihrem Kunden abschließen.
Welche Vorteile hat eine Mängelgewährleistungsbürgschaft für mich als Auftragnehmer?
Mit einer Mängelgewährleistungsbürgschaft können Sie nach der Abnahme des Projekts umgehend die volle Rechnungssumme erhalten, ohne dass Ihr Auftragnehmer einen Teil der Summe als Sicherheitseinbehalt zurückhält. Weil Sie nicht erst jahrelang warten müssen, steht Ihnen mehr Liquidität zur Verfügung. So benötigen Sie unter Umständen weniger Kontokorrent oder andere meist deutlich teurere Finanzierungen.
Welche Laufzeit hat eine Mängelgewährleistungsbürgschaft?
Die Laufzeit einer Mängelgewährleistungsbürgschaft richtet sich nach den gesetzlichen Verjährungsfristen für Sachmängel. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) beträgt die Verjährungsfrist fünf Jahre, während sie nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB/B) vier Jahre beträgt. Das BGB definiert die allgemeinen Pflichten und Rechte bei Kauf- und Werkverträgen, einschließlich der Sachmängelhaftung (§ 434-441, § 634a BGB). Die VOB/B ergänzt diese Regelungen speziell für Bauverträge und enthält besondere Bestimmungen zur Sachmängelhaftung und Gewährleistungsfristen (§ 13 VOB/B).

Alfons-Maria Gracher,
Geschäftsführer und Gründer
Mein persönlicher Tipp zur Mängelgewährleistungsbürgschaft
Häufig werden Vertragserfüllungsbürgschaft und Mängelgewährleistungsbürgschaft in einer so genannten kombinierten Vertragserfüllungsbürgschaft verbunden. Diese hat für den Bereich Vertragserfüllung eine vorgeschriebene Höhe von 10 Prozent der Auftragssumme als Mindestabsicherung. Allerdings gilt dies eben nur für die Ausführungsphase bis zur Abnahme. Danach, in der Gewährleistungsphase der Bürgschaft, dürfen nur noch maximal 5 Prozent der Gesamtauftragssumme als Sicherheit einbehalten werden. Sie sollten daher darauf achten, die Avale nach Fertigstellung anzupassen, um nicht unnötig Liquidität zu binden und Kosten zu haben.
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